Vor allem bei Besitzern eines Windows Gerätes ist der Wharariki Beach ein bekanntes Fotomotiv. Denn offensichtlich ist auch Microsoft der Ansicht, dass der Strand eine absolute Schönheit ist und hat deshalb einen Screensaver der Archway Island erstellt. Das hat aber auch dafür gesorgt, dass der Strand an der Golden Bay im Norden der Südinsel oft nur auf diesen Felsbogen reduziert wird. Dabei hat er so viel mehr zu bieten. In diesem Betrag möchte ich dir deshalb meine Gründe nennen, warum der Wharariki Beach etwas ganz Besonderes ist und meiner Meinung nach der schönste Strand Neuseelands.
Die Anfahrt
Falls du Neuseeland schon etwas kennst wird es dich nicht überraschen, dass die Anfahrt zum Wharariki Beach natürlich kein 5 Minuten Weg auf dem Highway ist.
Ausgang für einen Ausflug zur Golden Bay ist für die meisten Besucher das etwas größere Dorf Takaka. Von dort sind es gute 50 km bis zum Parkplatz des Strandes. Da ein Teil der Strecke, wie üblich in Neuseeland, über eine Schotterpiste führt solltest du für die Fahrt eine gute Stunde einplanen. Hier solltest du frei nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ denken. Denn auch wenn es mit jedem fortschreitenden Kilometer so wirkt als bist du auf dem Weg ins nirgendwo, wird dir hier schon klar was den Wharariki Beach so besonders macht. Grüne Hügellandschaften mit unzähligen Schafsherden, weite Strände und unberührte Natur. Genieße also die Panoramafahrt und lass die Umgebung deine Vorfreude steigern. Glaub mir die Fahrt wird sich lohnen.
Wharariki Beach Walking Track
Wenn sich am Ende der Wharariki Road dein Handyempfang verabschiedet hat und dich auf dem Parkplatz ein Pfau begrüßt, dann bist du definitiv angekommen. Übrigens eine Sache an die du dich auf deiner Neuseelandreise gewöhnen kannst. Die meisten schönen Orte hier haben keinen Empfang. Du kannst dich also ganz der Natur widmen. Neben dem tierischen Empfangskomitee erwartet dich hier außerdem das Archway Cafe. Seine gemütliche Atmosphäre lädt während der Sommermonate zu einer kleinen Erholungspause in der Hängematte ein oder, an besonders heißen Tagen, zu einem erfrischenden Eis.
Nun bist du an deinem eigentlichen Ziel aber noch nicht angekommen. Vom Parkplatz führt der ca. 20-minütige Wharariki Beach Walk zum Strand. Zunächst geht es rauf auf einen Hügel bevor ein schmaler Pfad, entlang der Schafshügel, Richtung Ziel führt. In einem kurzen Waldstück gibt’s dann auch den ersten Sand unter den Füßen. Vorbei an ein paar Tümpeln erreichst du; über einen Bordwalk; dann endlich die Dünen und kannst einen ersten Blick auf das beliebte Fotomotiv erhaschen. Allein dieser Weg macht den Wharariki Beach für mich schon zu einem absoluten Highlight.
Beste Reisezeit für den Wharariki Beach
Ganz klar: IMMER. Du denkst dir jetzt vielleicht, natürlich sagt sie das jetzt über ihren Lieblingsstrand. Deshalb hole ich nun etwas aus und erkläre, warum der Wharariki Beach immer eine gute Idee ist und was die Vor- und Nachteile der jeweiligen Jahreszeit sind.
Zunächst einmal gilt es klarzustellen, der Wharariki Beach ist aufgrund seiner hohen Wellen und der vielen Felsformationen im Wasser KEIN Badestrand! Es ist also egal, ob es gerade Badewetter ist oder nicht. Dennoch ist das Klima an der Golden Bay in der Regel eher mild, richtig kalt wird es hier oben im Norden also eher selten. Dafür ist der Wind in der Gegend sehr präsent. Du solltest also auch im Sommer eventuell winddichte Kleidung und etwas für die Ohren dabeihaben.
Ansonsten gilt für den Winter: Etwas frischer, weniger Tageslicht, kein Cafe und vermutlich auch keine Seals, dafür weniger los und die Sonne geht direkt hinter Archway Island unter und bietet somit einen perfekten Tagesabschluss.
Sommer: Bedeutet in Neuseeland Hochsaison. Vor allem in den Wochen um Weihnachten ist rund um den Wharariki Beach also besonders viel los. Es bleibt mehr Zeit für den Besuch durch das längere Tageslicht, allerdings kann man dadurch den Sonnenuntergang vom Strand nicht sehen. Dafür hat das Cafe geöffnet und mit etwas Glück sind die Sealpuppies zu Besuch. Du siehst also, jede Jahreszeit hat seine Vorzüge, ein Besuch lohnt sich wie gesagt also immer.
Mein Geheimtipp für den Wharariki Beach
Wie am Anfang erwähnt ist der Strand für die meisten ein kurzer Stopp, um schnell ein Foto vom Felsbogen zu machen und fertig. Da ich überhaupt kein Fan davon bin, das zu machen was die meisten Menschen machen, verrate ich dir hier meine Alternative, wie du den Ausflug zum Wharariki Beach zu etwas ganz Besonderem machst.
Wir starten direkt am Parkplatz und gehen anstatt dem Wharariki Beach Walk geradeaus entlang des Green Hills Track. Kaum am entsprechenden Schild vorbei hast du auch schon alles für dich allein. Wir haben den Strand schon mehrmals besucht, auf dieser Strecke haben wir aber noch nie eine andere Person getroffen. Der Weg führt über Farmland, vorbei am Nikau Lake bis zu einem Aussichtspunkt. Hier bietet sich dir ein einmaliger Ausblick. Grüne Hügellandschaften, ein See, jede Menge Schafe und im Hintergrund das Meer und der Blick auf Archway Island.
Nicht weit nach diesem Aussichtspunkt führt rechts ein kleiner Weg zu einem weiteren Strand. Etwas kleiner als der berühmte Nachbar, aber deshalb nicht weniger schön. Auch hier erwarten dich großartige Felsformationen, ganz viel Sand und was am wichtigsten ist, keine Menschen.
Um nun aber auch endlich mal zum Wharariki Beach zu kommen, darfst du dem Weg wieder ein kleines Stück zurück Richtung Parkplatz folgen. Der Track ist mit orangenen Fähnchen markiert und daher auch leicht zu finden. Nach insgesamt ca. 45 Minuten „Umweg“ führt dich dann ein schmaler, etwas steiler Weg runter zum Strand und mitten in weitere atemberaubende Felsformationen mit Blick auf den berühmten Felsbogen Archway Island. Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Vorsicht beim Erkunden der Felsen und Höhlen, den hier liegen gerne Seals in der Sonne und halten ihren Mittagsschlaf.
WICHTIG: Für diese Alternative ist es notwendig, dass die Tide gerade bei Niedrigwasser steht. Ansonsten stehen die meisten Felsen weit im Wasser und du kommst von hier nicht weiter zum eigentlichen Wharariki Beach Walk zurück zum Parkplatz. Es lohnt daher vor deinem Besuch die Tidezeiten zu checken.
Tipps für deinen Besuch
Damit dein Besuch am Wharariki Beach zu etwas ganz Besonderem wird habe ich hier noch ein paar Tipps für dich, die dir die Planung etwas erleichtern.
Genügend Zeit einplanen
Damit aus deinem Besuch nicht nur ein kurzer Fotostop wird solltest du mindestens einen halben Tag für den Wharaiki Beach einplanen. Möchtest du zudem auch noch die Umgebung rund um den Strand erkunden, wird es wohl eher ein Tagesausflug. Aber selbst, wenn du „nur“ zum Sonnenuntergang kommen möchtest, empfehle ich dir mindestens 1,5 Stunden Vorlaufzeit. So vermeidest du es auch, dass du zum Strand rennen musst
Tide Zeiten beachten
Um den Strand in seiner vollen Schönheit zu erleben, benötigt es auf jeden Fall Niedrigwasser. Nur so kannst du alle Höhlen und Felsen sicher erkunden. Außerdem zeigen sich auch nur dann kleine Felspools in denen Sealbabys ihr Bad nehmen. WICHTIG! Der Strand ist das Zuhause der Kleinen. Zeige als Besucher also Respekt, bade nicht selbst in den Pools und halte genügend Abstand zu den Tieren.
Übernachtung möglich
Wenn du wie ich nicht gerne im Dunkeln fährst, dann ist dieser Tipp perfekt für dich. Direkt neben dem Parkplatz liegt der Wharariki Beach Holiday Park. Hier kannst du auch nach Sonnenuntergang noch einchecken und sparst dir so die 50 Kilometer zurück in die Stadt.
Richtige Kleidung
Ich habe es schon mal erwähnt, die Gegend rund um den Strand ist immer sehr windig. Bedenke das also, vor allem im Sommer, bei der Kleiderwahl.
KEIN Badestrand
Auch das habe ich oben bereits schonmal erwähnt. Da ein Badeausflug hier aber durchaus lebensgefährlich werden kann schadet es nicht, es nochmal zu erwähnen. Der Wharariki Beach ist kein Badestrand und eignet sich deshalb nicht für dich, wenn du einen entspannten Tag im kühlen Nass verbringen möchtest.
Was macht den Wharariki Beach nun so besonders?
Für mich persönlich ist es ein Zusammenspiel verschiedener Dinge, warum dieser Strand etwas ganz besonders ist. Ich liebe es, wenn so viele Landschaftsbilder an einem Ort zusammentreffen. Die grünen Schafhügel, unendlich weite Dünen und der beeindruckende Felsbogen, der im Wasser thront – mehr Abwechslung kann ein Strand fast nicht bieten. Außerdem gibt es an diesem Strand so viel zu erkunden. Der Wind und die verschiedenen Tidezeiten sorgen auch dafür, dass du bei jedem Besuch nochmal etwas neues Entdecken kannst. Zudem ist er zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter eine Schönheit. Ich mag es am liebsten wenn es bewölkt ist, denn das verleiht dem Strand eine mystische Stimmung. Und wenn all diese Argumente noch nicht reichen, dann machen spätestens die tierischen Bewohner den Strand zu einem absoluten Highlight. Ich finde der Wharariki Beach hat sich den Titel „schönster Strand Neuseelands“ definitiv verdient.
Fazit
Selbstverständlich hat Neuseeland viele großartige Strände und es ist in einer Reise unmöglich alle zu entdecken, aber ich kann dir versprechen, diesen hier solltest du nicht verpassen. Der Weg raus an die Golden Bay ist generell lohnenswert, es gibt hier nämlich noch sehr viel mehr zu entdecken. Damit noch viele weitere Besucher den Zauber des Wharariki Beaches spüren können ist es wichtig, dass du dich respektvoll verhältst. Halte dich an die offiziellen Wege, laufe nicht auf den Dünen spazieren und halte genügend Abstand zu den Seals. Nur so kann garantiert werden, dass dieses Juwel kein weiteres Opfer des Massentourismus wird.
Kurzum: der Strand ist meiner Meinung nach ein Must see einer jeden Neuseelandreise.
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