Zwar ist der Abel Tasman Coast Track das absolute Highlight im Nationalpark, trotzdem gibt es neben der Mehrtageswanderung noch einige Alternativen zum Wandern im Abel Tasman. Als klassischen Tageswalk wählen die meisten Besucher die Strecke zwischen der Bark Bay und Marahau. Heute möchte ich dir aber eine weitere, eher weniger besuchte Teilstrecke vorstellen – vom Awaroa Inlet zur Bark Bay. So viel kann ich dir schon mal verraten, dieser Ausflug sollte später einer der schönsten unserer Reise werden.
Das Awaroa Inlet
Das Awaroa Inlet stand schon bei unserem ersten Besuch in Neuseeland auf unserer Wunschliste. Leider waren wir damals noch nicht ganz so informiert und wussten nicht, dass das Wandern im Abel Tasman durchaus im Voraus geplant werden sollte. Denn das Inlet lässt sich nur bei absolutem Niedrigwasser durchqueren. Für das typische Awaroa Inlet Foto braucht es aber fast Hochwasser. Was denn nun? Wasser oder kein Wasser? Keine Angst, ich verrate es dir. Aber erst mal von Anfang an.
Wir hatten uns hier wieder „nur“ für eine Tageswanderung entschieden – vom Awaroa Inlet zur Bark Bay und zurück. Insgesamt warteten 22km also ca. 8h wandern im Abel Tasman auf uns. Die Vorfreude war groß und so ging es schon früh am Morgen los.
Wandern im Abel Tasman – Awaroa Inlet bis Onetahuti Bay
Das Awaroa Inlet zählt neben der Totaranui Bay zu den einzigen Orten, die sich zum Wandern im Abel Tasman eignen. Ansonsten erreicht man den Coast Track nur per Boot oder am Start- und Endpunkt außerhalb des Nationalparks. Da für das Überqueren des Awaroa Inlets Niedrigwasser notwendig ist, kamen für uns nur wenige Tage in Frage, an denen dies morgens und abends der Fall war. Nach einer etwas holprigen Anfahrt zum Parkplatz (wie so vieles in Neuseeland liegt das Inlet natürlich etwas Abseits und ist nur über eine Schotterpiste zu erreichen) kamen wir also rechtzeitig an und machten uns trockenen Fußes auf den Weg durchs Inlet. Naja, zumindest zum Teil. Denn wir durften schnell herausfinden, dass sich das Inlet, selbst mit perfekter Planung, nicht ohne nasse Füße überqueren lässt. Ich empfehle dir zum Wandern im Abel Tasman also immer ein paar Flip-Flops im Rucksack.
Nachdem die Füße dann wieder imTrrockenen waren machten wir uns auf den Weg zum ersten Etappenziel, der Onetahuti Bay. Hier habe ich einen kleinen Geheimtipp für alle, die sich ein bisschen Weg sparen möchten. Durch das Niedrigwasser kannst du hier anstatt des offiziellen Weges eine Abkürzung über den Strand nehmen. Hinter der Awaroa Lodge führt ein gut gekennzeichneter Weg dann wieder auf den eigentlichen Track zurück. Durch diese Abkürzung sparst du locker eineinhalb Stunden Zeit und etliche Höhenmeter. Zurück auf dem Coast Track ist das Zwischenziel auch gar nicht mehr weit. Ein erster Ausblick zwischen den Büschen lässt erahnen, dass uns auch dort wieder ein fürs Wandern im Abel Tasman typischer Traumstrand erwartet.
Tonga Quarry
Nachdem Onetahuti Bay schon ein absoluter Traum aus weißem Strand und türkisfarbenem Meer war dachte ich nicht, dass das nochmal getoppt werden kann. Doch gleich hinter der Bay liegt das kleine Paradies Tonga Quarry. Auch hier kündigte sich schon von weitem an, welche Schönheit uns erwartet. Das ist etwas, was ich am meisten am Wandern im Abel Tasman liebe. Hinter jeder Ecke wartet ein neuer atemberaubender Ausblick auf kristallklare Paradiesstrände auf dich. Einfach wunderschön.
Aufgrund des Zeitdrucks, dass wir rechtzeitig zurück am Inlet sein mussten, entschieden wir uns gegen eine Pause hier und liefen erstmal den Rest zur Bark Bay. Von Tonga Quarry ist dies allerdings nur noch ein Katzensprung und so machten wir uns schnell wieder auf den Rückweg, um ein bisschen das Paradies zu genießen. Dabei erwartete uns dann, wie so oft in Neuseeland, noch ein tierisches Highlight: Ein Austernfischer mit seinen Jungen. Und so saßen wir einfach da und haben ihm dabei zugesehen, wie er seinem Nachwuchs das Fischen beibrachte. Doch das sollte immer noch nicht der Höhepunkt des Tages sein.
Wandern im Abel Tasman – Onetahuti Bay bis Awaroa Inlet
Wenn wir eins gelernt haben an diesem Tag, dann dass das Wandern im Abel Tasman immer für eine Überraschung gut ist. Nur weil wir die Onetahuti Bay auf dem Hinweg problemlos überqueren konnten, heißt das nicht, dass das auf dem Rückweg auch so sein musste. Mittlerweile hatte die Tide ihren höchsten Stand erreicht, es herrschte also Hochwasser. An sich kein Problem wenn ein Meeresarm, der von der Bay abging, nicht vor kurzem unerwartete Ausmaße angenommen hätte und wir plötzlich hüfthoch (naja, zumindest ich mit meinen 1,58m) durchs Wasser liefen, um weiterzukommen. Im Sommer aber nur halb so schlimm, die Hose war schneller wieder trocken als sie nass war und es sind doch die kleinen Abenteuer wie dieses, die uns später mit einem Lächeln an das Erlebte zurückdenken lassen.
Nach dem kurzen Badeausflug galt es dann den letzten Abschnitt zum Inlet zurückzulegen, bevor der Tidestand wieder zu niedrig war. Diesmal entschieden wir uns gegen die Abkürzung und liefen den gesamten Weg durchs Hinterland zum Awaroa Inlet. Jetzt kommt auch das eigentliche Highlight des Tages und die Auflösung vom Anfang, Wasser oder kein Wasser?
Awaroa Inlet Fototipp
Zugegeben, an diesem Tag stand tatsächlich nicht das Wandern im Abel Tasman im Vordergrund, sondern ein ganz bestimmtes Foto, welches uns seit über einem Jahr im Kopf rumspukte. Das Awaroa Inlet bei perfektem Wasserstand. Wie am Anfang schon erwähnt, braucht man zum überqueren des Inlets Niedrigwasser. Für unser Fotomotiv braucht es allerdings Wasser. Deshalb war es für uns wichtig, dass wir wieder zurück über Awaroa waren, BEVOR sich der Wasserstand wieder verabschiedete.
Ich kann dir sagen, es hat sich so was von gelohnt! Der Anblick, der sich uns boht, nachdem wir kurz vorm Ende unserer Wanderung waren, war einer der Schönsten unserer ganzen Reise. Das war so ein Moment, indem ich hunderte Fotos mache, um diese Schönheit einzufangen, aber doch keines dem eigentlichen Bild gerecht wird. Die Farben des Wassers, das Muster im Sand – dieses Panorama raubte uns selbst nach über einem Jahr in Neuseeland noch den Atem.
Wandern im Abel Tasman Bonus Tipp
Ich bin der Typ, der seine Begeisterung für schöne Orte richtig ausleben kann. Deshalb war ich froh, dass wir noch etwas Zeit hatten, bis der Wasserstand wieder niedrig genug war und wir zurück zum Parkplatz kamen. Wir haben diese genutzt, um erste Bilder zu sichten und uns an der Awaroa Hut etwas zu entspannen. Als das Wasser dann endlich so weit war, haben wir uns auf den Weg durch das kühle Nass zurück zu unserem Van gemacht. Und trotz dass wir bereits übersprudelten vor Glücksgefühlen blieb noch Platz für ein kleines Highlight.
Auf dem Weg vom Parkplatz zurück zur Zivilisation liegt „Totos Cafe Pizzeria“. Ein kleines Familienunternehmen, welches nicht nur eine köstliche Steinofenpizza zaubert, sondern auch einen wunderschönen Ausblick bietet. Nach einem ganzen Tag wandern hatten wir uns diesen Stopp definitiv verdient.
Fazit zum Wandern im Abel Tasman
Der Beitrag lässt wohl keine Zweifel mehr offen, dass der Abel Tasman Nationalpark zu einem meiner absoluten Neuseelandhighlights zählt. Paradiesische Strände, kristallklares Wasser und zwischendurch ein bisschen Wandern, gibt’s etwas Besseres? Und auch wenn der Nationalpark immer einen Besuch wert ist, bedarf es beim Wandern im Abel Tasman doch etwas Planung, vor allem beim Awaroa Inlet. Die aktuellen Tidezeiten und andere wichtige Informationen zum Track findest du auf der Seite des D.O.C. Informiere dich dort am besten immer über aktuelle Alerts.
Und noch ein Abschlusstipp von mir: Wenn du nur wenig Zeit im Abel Tasman hast, würde ich immer das Awaroa Inlet wählen. Allein schon, weil wir tatsächlich die Einzigen waren, die an diesem Tag dort oben standen und das atemberaubende Panorama genossen haben.
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