Die Catlins sind eine raue und wilde Küstenregion voller waldbedeckter Hügel, tosender Wasserfälle und jeder Menge einsamer Strände mit tierischen Bewohnern. Sie zählen wohl zu den einzigartigsten und interessantesten Gegenden Neuseelands, werden aber aufgrund ihrer abgelegenen Lage oft übersehen. In diesem Betrage stelle ich dir 10 Catlins Highlights vor, die du auf keinen Fall verpassen solltest.
Über die Catlins
Die Catlins oder auch „Te Akau Tai Toka“ sind das südlichste Gebiet von Neuseelands Südinsel zwischen Balclutha und Invercargill. Mit seinen abgelegenen Buchten und dichten, einsamen Wäldern kann man diese Region definitiv als „off the beaten Track“ einstufen. Sobald man die Hauptstraße verlässt und in die Schönheit der Landschaft eintaucht, landet man auf Schotterpisten oder Feldwegen mitten in unberührter Natur ganz ohne Handyempfang oder WLAN.
Die Catlins Highlights
1. Nugget Point
Nugget Point ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in den Catlins und meiner Meinung nach einer der schönsten Leuchttürme der Südinsel. Ein besonders malerisches Landschaftsbild – vor allem zum Sonnenaufgang, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Leuchtturm, welcher am Ende einer Halbinsel auf schroffen Klippen thront, in goldenes Licht tauchen.
Seinen Namen verdankt das „Nugget Point Lighthouse“ Captain James Cook. Als er die Felsen im Wasser vor der Klippe unterhalb des heutigen Turmes zum ersten Mal sah, dachte er sie sähen aus wie Goldnuggets und nannte den Ort deshalb Nugget Point. Wenn sie doch nur tatsächlich echte Goldnuggets wären, oder? Aber auch ohne großen Geldwert sorgen sie für ein sehr einzigartiges und schönes Landschaftsbild.
Ein Blick ins Wasser unterhalb des Leuchtturms lohnt sich aber nicht nur wegen der schönen Steinformationen. Man sieht dort mit etwas Glück auch Seelöwen oder Robben, die in den Felspools herumtollen. Manchmal findet man hier auch die mittlerweile seltenen Seeelefanten. Somit ist Nugget Point der einzige Ort des Landes, an dem sowohl Seelöwen und Robben als auch Seeelefanten leben.
2. Roaring Bay
Direkt nebenan befindet sich ein weiterer empfehlenswerter Stopp, die Roaring Bay. Für mich das tollste der Catlins Highlights. Denn die wunderschöne Bucht ist Heimat der Gelbaugenpinguine (Yellow-Eyed Penguins), die seltenste Pinguinart der Welt. Mit etwas Geduld und Glück kann man vom Beobachtungspunkt aus beobachten wie sie morgens ihre Nester verlassen oder kurz vor Sonnenuntergang wieder aus dem Meer zurück kommen.
3. Purakanui Falls
Die Catlins beherbergen einige spektakuläre Wasserfälle. Einer von ihnen ist Purakaunui Falls in der Nähe der Purakaunui Bay. Dieser Wasserfall erstreckt sich über drei Ebenen und ist tasächlich einer der am meisten fotografierten Wasserfälle in Neuseeland. Somit also kein Wunder, das er weit oben auf der Liste der Catlins Highlights steht. Ein ca. 10-minütiger Spaziergang durch ein kleines Waldstück führt einen zu einer Aussichtsplattform, auf der man bequem ein Fotoaufnehmen kann.
Tipp: Besonders fotogen sind die Wasserfälle im Herbst und Winter, wenn sie etwas mehr Wasser führen.
4. Matai Falls & Horseshoe Falls
Ein 15-minütiger Weg durch den Wald führt hier zu gleich zwei Wasserfällen. Beide Wasserfälle fallen etwa 10 Meter senkrecht in die Tiefe und sind ein großartiges Motiv für die Langzeitfotografie. Zu den Horseshoe Falls muss man einen kurzen, aber steilen Anstieg hinauf klettern, der sich aber auf jeden Fall lohnt. Die Felsen, über die das Wasser fällt, sind geformt wie ein Hufeisen und geben den Fällen ihren Namen.
5. Cathedral Caves
Am nördlichen Ende des wunderschönen Waipati Beach befindet sich ein weiteres beeindruckendes Naturgebilde.
Hier haben tausende von Jahren Wind und Wellen, die auf die Sandsteinküstenklippen krachen, eine 200 Meter lange und 30 Meter hohe Meereshöhle herausgearbeitet. Nach ca. 30 min durch den Wald bergab Richtung Meer gelangt man an einen der zwei Eingänge zur Höhle. Beide sind jeweils nur bei Ebbe zu erreichen, weshalb die Cathedral Caves als einziger Stopp in den Catlins an Öffnungszeiten und auch an Jahreszeiten gebunden sind. Im Herbst/Winter ist der Zugang in der Regel komplett geschlossen, ansonsten findet man die Öffnungszeiten auf der offiziellen Website cathedralcaves.co.nz.
Um die Instandhaltung zu garantieren wird ein kleines, Lohenswertes Eintrittsgeld von 10NZ$ fällig.
6. McLeans Falls
Die McLean Falls gelten bei den meisten Besuchern als DIE schönsten der Catlins. Wir hatten etwas Pech und ein umgestürzter Baum hat die Falls verdeckt. Trotzdem waren sie den Besuch auf jeden Fall wert. Die Wasserfälle im oberen Teil sind in zwei Stufen aufgeteilt, fallen 22 m in einen Pool ab, um dann über mehrere Terrassen acht kleinere Wasserfälle im unteren Teil zu erzeugen. Zum spektakulären oberen Teil der Wasserfälle gelangt man nach einem 15-minütigen Anstieg durch den Wald. An einer Gabelung kurz vorher rechts halten, dann ist es nicht mehr weit zum beliebten Fotomotiv.
Deshalb mein Tipp: Früh morgens stehen die Chancen, diesen Ort für sich allein zu haben, sehr hoch.
7. Koropuku Falls
Mein persönlicher Liebling und einer der weniger bekannten Wasserfälle der Catlins sind die Koropuku Falls. Allein der ca. 20-minütige Weg über Stock und Stein hat mich total begeistert. Mit einem Track durch den Wald, kleinen Flussüberquerungen, matschigen Abschnitten und kleinen Kletterpartien über Felsen beinhaltet er alles, was einen Track in Neuseeland ausmacht. Der Wasserfall am Ende ist zwar sicherlich nicht der spektakulärste, aber sein Umfeld macht ihn meiner Meinung nach besonders. Inmitten von Urwald, umgeben von unendlich viel Grün fallen die Koropuku Falls beeindruckend in ihren Pool.
8. Curio Bay
Hier finden sich gleich zwei absolute Highlights. Beeindruckende Meeresklippen teilen das Wasser in zwei traumhafte Buchten, die Curio Bay im Süden und die Porpoise Bay im Norden. Beide Strände sind außerdem Heimat von ganz besonderen tierischen Bewohnern.
Die Curio Bay besteht nicht wie ein herkömmlicher Strand aus Sand oder Kies, sondern aus den Überresten eines versteinerten Waldes. Viel interessanter ist für die meisten Besucher aber was kurz nach Sonnenaufgang bzw. kurz nach Sonnenuntergang passiert. Denn dann kommen die seltenen Gelbaugenpinguine aus ihren Nestern oder kommen nach einem Jagdtag im Meer zurück. Die Curio Bay galt lange als der Ort für Pinguinbeobachtung in Neuseeland. Leider ist die Zahl der Brutpaare hier sehr stark zurückgegangen, weshalb vor allem in den Sommermonaten ein Ranger zu den Dämmerungszeiten vor Ort ist, um für den Schutz der kleinen Vögel zu sorgen.
An der Porpoise Bay muss man dann meist ins kühle Nass, um deren Bewohner zu treffen. Denn hier kann man mit etwas Glück die besonders verspielten Hector-Delfine – die kleinsten Delfine der Welt – sehen und sogar mit ihnen schwimmen. Bitte aber immer daran denken, dass Delfine wilde Tiere sind. Man sollte sich ihnen nie direkt nähern, da eine Störung dazu führen kann, dass sie aus dem Futterbereich fliehen. Wenn die Delfine interessiert sind und spielen wollen, kommen sie von ganz allein.
9. Slope Point & Waipapa Point
Der Slope Point ist der südlichste Punkt von Neuseelands Südinsel und meiner Meinung nach auch der windigste. Abgesehen von ein paar Schafen, einer zerklüfteten Küste und einem Hinweisschild gibt es hier nicht viel zu sehen. Aber es ist dennoch einfach cool, am südlichsten Punkt der Insel gewesen zu sein.
Nicht weit davon entfernt befindet sich Waipapa Point. Neben einem hübschen Leuchtturm trifft man hier auch oft Seelöwen. Sie verstecken sich gerne im Seegras oder zwischen den Felsen, so dass sie nur schwer zu entdecken sind.
10. Waipohatu (Catlins Geheimtipp)
Wer besonders viel Zeit hat und die Catlins ganz ohne Touris erleben möchte, sollte den 3h Waipohatu Track (Rundweg) nicht verpassen. Eine etwas anspruchsvollere Waldwanderung (teilweise recht steil), die zu zwei schönen Wasserfällen führt. Hier haben wir tatsächlich keinen einzigen Menschen getroffen.
Wir waren insgesamt dreimal zu unterschiedlichen Jahreszeiten in den Catlins und die beste Reisezeit ist meiner Meinung nach Spätherbst bis Frühling. Im Sommer sind die Wasserfälle meist wesentlich kleiner und manchmal nur noch ein Rinnsal. Für einen Abstecher in diese Gegend solltest du mindestens 2 Tage einplanen.
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Liebe Sabrina,
ein richtig toller Beitrag und so wunderschöne Bilder. Ach, wir vermissen unser geliebtes Neuseeland und die Catlins fanden wir auch total traumhaft. Einfach eine so wunderschöne Natur dort. Wenn wir mal wieder nach Neuseeland kommen, dann werden wir auf alle Fälle alle deine 10 Orte, die du vorgestellt hast unter die Lupe nehmen. Danke für die mega Tipps! 🙂
Ganz liebe Grüße!
Cindy
Hallo liebe Cindy!
Es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag und die Bilder gefallen. Ja, Neuseeland ist sehr gut darin, große Vermissung auszulösen. Freu mich schon, zu sehen wie ihr diese Orte entdwecken werdet!
Ganz liebe Grüße
Sabrina